Mit der Auswahl eines sicheren Passwortes tun sich viele Anwender immer noch sehr schwer. Natürlich ist es schwer, sich ein kryptisches Kennwort zu merken, aber in der heutigen Zeit sollten nun wirklich keine Namen oder Geburtstage für die Anmeldung herhalten. Daher möchte ich Dir in diesem Artikel fünf Tipps mit auf den Weg geben, die Dir dabei helfen sollen, sichere Passwörter zu finden und damit umzugehen.

1. Verwende lange Kennwörter

Die allgemeine Empfehlung für die Länge eines Passwortes liegt bei acht Zeichen. Ich empfehle Anwendern aber immer, mindestens 10 Stellen oder mehr zu verwenden. Der Grund: Die Rechenleistung von Computern wird immer größer und damit leider auch die Zeit, die ein entsprechendes Programm benötigt, ein Kennwort zu knacken. In Zeiten, in denen sich jeder genügend Rechenleistung einkaufen kann, sind sogenannte Brute-Force-Attacken keine Seltenheit mehr. Daher: Verwende möglichst lange Kennwörter. Je länger, desto besser.

2. Verwende Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen

Auch dieser Tipp ist nicht neu, wird aber immer noch sehr oft ignoriert. Ein sicheres Passwort sollte immer aus einer Kombination von groß- und kleingeschriebenen Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Zudem sollte man darauf verzichten, Wörter aus dieser Kombination zu bilden, also z.B. ein S durch ein $ zu ersetzen. Das war vielleicht vor ein paar Jahren noch ganz clever, heute wird das bei oben erwähnten Brute-Force-Attacken aber berücksichtigt und bietet somit keine zusätzliche Sicherheit mehr. Je kryptischer ein Kennwort aus den genannten Zeichen ist, umso sicherer.

Passwort-Manager helfen bei der Verwaltung von Zugangsdaten

3. Benutze niemals ein Passwort für zwei Anmeldungen

Wenn Du die beiden oberen Tipps befolgst, hast Du bereits ein recht sicheres Passwort generiert. Leider machen viele Menschen den Fehler, dieses eine Passwort für mehrere Anmeldungen und Dienste zu verwenden. Das macht das Passwort zwar nicht unsicherer, birgt aber eine große Gefahr: Es kommt immer mal wieder vor, dass Anbieter gehackt werden und Angreifer dadurch in den Besitz von tausenden Zugangsdaten kommen. Dieser Diebstahl von Passwörtern kommt sehr häufig vor und hat bereits Schäden von vielen Millionen Euro verursacht.

Warum sollte jedes Kennwort nur einmal verwendet werden?

Beispiel: Bekommt ein Angreifer auf irgendeinen Weg, die Zugangsdaten Deines Amazon Accounts, kann er sich dort anmelden und das Konto übernehmen. Verwendest Du die gleiche Kombination aus E-Mail und Passwort nun auch bei Ebay, ist auch dieses Benutzerkonto gefährdet. Wer bei jedem Dienst ein separates Kennwort verwendet, geht diese Gefahr nicht ein. Daher: Verwende jedes Passwort immer nur genau ein Mal!

4. Ein Passwort-Manager hilft Dir, die Übersicht zu behalten

Der vorhergehende Tipp führt natürlich dazu, dass man sich eine Unmenge an kryptischen Kennwörtern merken müsste. Glücklicherweise gibt es hierfür sehr nützliche Tools, die bei der Verwaltung Deiner Zugangsdaten helfen. Wenn Sie sehr viele Kennwörter besitzen, versuchen Sie einen Passwort-Manager zu verwenden, anstatt sich alle Kennwörter aufzuschreiben. Ein solcher Passwort-Manager speichert alle Kennwörter verschlüsselt in einer Datei, die wiederum durch ein Kennwort gesichert ist. Man braucht sich also lediglich das „Masterpasswort“ für den Passwort-Manager merken.

Viele Passwort-Manager übernehmen sogar die Anmeldung auf Webseiten durch Browser-Plugins. Man meldet sich dann nur noch einmalig am Passwort-Manager an und bekommt Loginfelder auf Amazon und Co. automatisch mit den richtigen Kennwörtern ausgefüllt. Wer mehrere Computer besitzt oder sich vom Smartphone aus anmelden möchte, kann die Zugangsdaten auch zwischen den Geräten synchronisieren. Alles natürlich verschlüsselt und absolut sicher.

5. Verwenden Sie sogenannte Passwortkarten

Passwortkarten gibt es zu kaufen, sind aber auch schnell selbst hergestellt. Der Sinn einer solchen Passwortkarte besteht darin, kryptische Kennwörter zu generieren, die man sich leicht merken kann. Dazu schreibt man sich zum Beispiel das Alphabet auf eine Karteikarte und schreibt dann hinter jeden Buchstaben ein anderes Zeichen. So wird ein „A“ zum Beispiel zu einem „#“ oder ein „B“ zu einem „k“. Damit könnte man doch richtige, sich leicht zu merkende Wörter dafür verwenden, ein Passwort zu erstellen und später auch wieder abzulesen.

Beispiel für Passwortkarten

Beispiel: Das Wort „Ebaylogin“ wird dann beispielsweise zu „r$5xKi9tQ“ (E=r, b=$, usw.). Damit bräuchte man sich nur ein Schema für die Kennwortvergabe zu überlegen und optimalerweise die Passwortkarte als Foto im Smartphone haben. Diese Methode ist sehr sicher und die kryptischen Kennwörter können einfach abgelesen werden.

Fazit:

Es ist kein Hexenwerk, sich ein sicheres Passwort auszudenken oder anhand fester Kriterien zu generieren. Oftmals liegen die Beweggründe für zu einfache und unsichere Kennwörter darin, dass man sich die Anzahl der verschiedenen, komplexen Kennwörter einfach nicht merken kann. Passwort-Manager oder Passwortkarten bieten Abhilfe gegen das Vergessen von Zugangsdaten. Zusammen mit den Tipps für die Erstellung eines sicheren Passwortes sollte es daher keine Ausreden mehr geben. Man kann nur jedem Benutzer dazu raten, sich – in seinem eigenen Interesse – für ein sicheres Passwort zu entscheiden.

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