Ich beschäftige mich privat des öfteren mit Einplatinencomputern, wie z.B. dem Raspberry Pi. Das hilft mir einerseits, meine Linux Kenntnisse aufzufrischen und zu verbessern und andererseits kann ich mit dem Minicomputer schnell und günstig verschiedene Einsatzmöglichkeiten testen.

Meistens handelt es sich dabei um reine Monitoring Lösungen, welche ohne zusätzliches Zubehör auskommen. Allerdings erfasst auch mich ab und zu der Spieltrieb, bzw. der Forschergeist und ich beginne mit zusätzlichen Modulen zu experimentieren.

So habe ich bereits Projekte wie eine Überwachungskamera mit Alarmfunktion oder ein Vogelhäuschen mit Infrarotkamera und Feuchtigkeitsmesser erfolgreich umgesetzt. Das benötigte Zubehör, wie z.B. das Kameramodul, ist preislich oft ebenso günstig wie die Einplatinencomputer selbst. Wichtig vor der Investition ist allerdings die Frage: „Welches Projekt plane ich und welche Voraussetzungen muss die Hardware erfüllen?“. Schließlich wäre nichts ärgerlicher, als die falsche Hardware gekauft zu haben.

Was zeichnet einen guten Einplatinencomputer aus?

Für Raspberry Pi, Arduino und andere Einplatinencomputer gelten zunächst die gleichen Parameter wie bei einem PC-Kauf. Benötige ich das Gerät lediglich um einfachste Arbeiten damit auszuführen, genügt mir ein günstiges Gerät, welches eventuell auch schon etwas länger auf dem Markt ist. Denkbar wäre hier ein Raspberry Pi 3 – der sicherlich die meisten einfachen Anforderungen erfüllt und sehr preisgünstig zu haben ist.

Plane ich aber größere Projekte, bei denen möglicherweise Videos und Animationen generiert und wiedergegeben werden sollen, dann benötige ich ein Modell, welches die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt. Das wichtigste Kriterium dabei ist die Hardwareausstattung. Die folgenden Fragen sind alleine schon deswegen wichtig, da sich die Geräte meist nicht aufrüsten lassen:

  • Welcher Prozessor arbeitet in dem Einplatinencomputer?
  • Wie hoch ist die Grafikleistung, die ich von dem Chip erwarten kann?
  • Und wie viel Arbeitsspeicher (RAM) ist in dem Gerät verbaut?

Ein weiterer Aspekt, welcher einen guten Einplatinencomputer ausmacht, sind die Anschlussmöglichkeiten für externe Hardware. Eine Kamera, ein Feuchtigkeitssensor oder ein Infrarotsensor müssen nachträglich installiert werden und benötigen eine kompatible Schnittstelle. Beim Raspberry PI sind das die sogenannten GPIO-Pins, an denen Du externe Hardware anschließen kannst. Du solltest Dir also bereits beim Kauf eines Raspberry Pi oder Arduino im Klaren sein, welche Schnittstellen Du benötigst und genau überprüfen, ob der Anschluss an dem Modell Deiner Wahl gewährleistet ist.

Zu guter Letzt spielt bei vielen auch das Aussehen eine Rolle. Wer sich die Gehäuse mittels 3D-Drucker nicht selbst erstellen kann, ist in der Regel auf die verfügbaren Gehäuse für Einplatinencomputer im Fachhandel angewiesen. Inzwischen gibt es für alle gängigen Modelle eine Vielzahl an Gehäusen, sodass dort jeder fündig werden sollte. Wer hier allerdings Wert auf ein bestimmtes Design legt, sollte auch diesen Aspekt mit in die Auswahl des Gerätes einfließen lassen.

Interessante Projekte

Wenn Du auf der Suche nach einem interessanten Projekt für Raspberry Pi und Co. bist, bekommst Du im Internet bereits zahlreiche, teils atemberaubende, Ideen präsentiert. An dieser Stelle möchte ich Dir kurz zwei wirklich tolle Projekte vorstellen.

Der Magic Mirror

Ein magischer Spiegel – der Traum sämtlicher Mädchen, die sich einmal wie eine Prinzessin im Märchen fühlen wollen? Eher nicht. Der Magic Mirror ist ein äußerst nerdiger Spiegel, der aber ein absoluter Blickfang ist und zu neidvollen Blicken Deiner Freunde führen wird.

Die Idee, die dahintersteckt: Ein Spiegel, welcher Dir morgens alle wichtigen Informationen zum Tag anzeigt. Das Wetter, anstehende Termine oder die aktuellen Schlagzeilen aus den Nachrichten. Was als kleines Projekt startete, hat inzwischen eine ganze Community gefunden, welche dieses Open Source Projekt weiter ausbaut und verfeinert.

Technisch gesehen benötigst Du für Deinen Einplatinencomputer lediglich ein großes Display. Über dieses Display kommt eine Plexiglasscheibe, die Semitransparent ist, also von der einen Seite verspiegelt ist und von der anderen Seite das Licht durchlässt.

Interessante Projekte für Einplatinencomputer
Der Magic Mirror – Eines der genialsten Projekte für Einplatinencomputer.

Color My Desk

Ein weiteres tolles Projekt ist Color My Desk von Will Wnekowicz. In diesem Projekt geht es darum, LED-Streifen mit Farbwechselfunktion über einen Raspberry Pi zu steuern. Das ermöglicht Dir, z.B. Deinen Schreibtisch immer in der Farbe zu beleuchten, die zu Deiner momentanen Stimmung passt.

Der Entwickler ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat die Steuerung über das Internet für jedermann zugänglich gemacht. Somit kann wirklich jeder Mensch theoretisch das Licht an seinem Schreibtisch umschalten.

Interessante Projekte für Einplatinencomputer
Einen tollen farblichen Akzent kann man mit dem Projekt Color My Desk an seinen Arbeitsplatz bringen.

Fazit

Wie Du siehst, lässt sich nahezu jedes Vorhaben mit einem Einplatinencomputer umsetzen. Du solltest Dir nur bereits vorher Gedanken machen, welche Projekte für Dich in Frage kommen. Es wäre jedenfalls sehr ärgerlich, wenn Dein Vorhaben später daran scheitert, weil der Minicomputer die Voraussetzungen nicht erfüllt oder mit benötigten externen Komponenten nicht kompatibel ist.

Es macht daher durchaus Sinn, nicht auf irgendwelche Exoten zu setzen, sondern sich auf die Hersteller zu konzentrieren, die bereits länger am Markt sind. Auf vielen Projektseiten wird Dir freundlicherweise auch eine passende Einkaufsliste mitgegeben. Das hilft Dir dabei, die passenden und kompatiblen Teile zu kaufen und späterem Ärger vorzubeugen.

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