In den meisten Unternehmen verbinden sich Server und Clients nicht direkt mit dem Internet. Oft ist ein sogenannter Proxyserver (kurz: Proxy) davor geschaltet. An diesem Proxy kommen alle Datenpakete zusammen, die aus dem Internet kommen oder dorthin gesendet werden sollen. Dort sind oft auch Dienste wie Webfilter, Caching, usw. untergebracht.
Wo muss in Windows 11 der Proxyserver eingetragen werden?
Sofern im Unternehmen ein transparenter Proxy eingesetzt wird, muss unter Windows 11 (und allen anderen Microsoft Windows Clients) der Proxy nicht manuell eingetragen werden. In diesem Fall wird, über das Standardgateway, sowieso jeglicher Traffic durch den Proxy geschickt. Wird kein transparenter Proxy genutzt, so muss der Proxy aber eingetragen werden. Die benötigte Einstellung findest Du in den Einstellungen von Windows 11 (Windowstaste + I) im Reiter „Netzwerk und Internet„.
Alternativ kannst Du auch die Windows-Taste drücken und im Startmenü einfach das Wort „Proxy“ eingeben oder die Suche in den Einstellungen verwenden. Egal für welchen Weg Du Dich entscheidest, die gesuchte Funktion nennt sich „Proxyeinstellungen ändern„.
Es öffnet sich das Fenster für die Einstellung des Proxyservers. Standardmäßig ist die automatische Proxyeinrichtung immer eingeschaltet („Einstellungen automatisch erkennen„). Diese würde greifen, wenn die verwendeten Webbrowser einen Proxy per Proxy Auto-Config (PAC-Datei) bekommen, was in der Praxis aber eher selten bis gar nicht der Fall ist.
Ebenfalls eher selten ist die Verwendung eines Setup Skript. In einem Setup Skript lassen sich die Proxy Einstellungen sehr genau konfigurieren. Theoretisch könnte damit jedem Computer per Befehl eine unterschiedliche Proxyeinstellung mitgegeben werden.
Am häufigsten ist aber die Methode der manuellen Proxyeinrichtung. Daher möchte ich diese auch nachfolgend beschreiben. Klicke also auf die Schaltfläche „Einrichten„.
IP-Adresse des Proyservers in Windows 11 eintragen
Es öffnet sich das Fenster „Proxyserver bearbeiten„. Damit Du die Einstellungen treffen kannst, musst Du zunächst den Regler „Proxyserver verwenden“ per Klick auf einschalten. Nun kannst Du die IP-Adresse Deines Proxys eintragen und natürlich den Port angeben, über den der Proxy erreichbar ist (Standard ist oft der Port 8080).
Wichtig ist in den meisten Fällen auch die Aktivierung des Punktes „Proxyserver nicht für lokale Adressen (Intranet) verwenden„, da sonst auch lokale Netzwerkanfragen (z.B. interne Websites und Webdienste) über den Proxy laufen würden. Der Zugriff würde dann nicht mehr funktionieren.
Der mittlere Abschnitt „Proxyserver nicht für Adressen verwenden, die mit folgenden Einträgen beginnen“ wird nur benötigt, wenn es Ausnahmen für bestimmte Webseiten geben soll. Internetseiten, die hier eingetragen sind, werden von Windows nicht über den Proxy angefragt, sondern über den internen DNS-Server. Dort ist dann meist eine Weiterleitung der Anfrage an die Firewall konfiguriert. Wenn es also Internetseiten gibt, die am Proxy vorbei aufgerufen werden sollen, sind diese in dieser Liste einzutragen.
Sobald Du die Informationen zu Deinem Proxy am PC eingetragen hast, klickst Du auf Speichern. Die Änderungen sind sofort und ohne Neustart gültig und gelten für jeden Browser der in Windows 11 installiert ist.
Verschiedene Proxys für FTP, HTTPS, HTTP und SOCKS
Die Konfiguration eines Proxy ist, wie in Windows 7 oder Windows 10, auch noch über die veraltete Oberfläche der Internetoptionen möglich. Hier ist auch noch die Möglichkeit vorhanden, für die Protokolle HTTP, HTTPS, FTP und SOCKS verschiedene Proxy Server und Protokolle einzutragen. In der Praxis wird dies allerdings extrem selten angewendet, was Microsoft vermutlich dazu bewegt hat, diese Funktion aus der modernen Oberfläche von Windows 11 zu verbannen.
Solltest Du die Möglichkeit aber dennoch nutzen wollen, findest Du diese unter Systemsteuerung – Internetoptionen – Verbindungen – LAN-Einstellungen – Erweitert.
Unterschiedliche Proxy Einstellungen im Browser?
Jeder unter Windows 11 installierte Browser verwendet standardmäßig den im System konfigurierten Browser. Die obigen Einstellungen gelten also erstmal systemweit. Das ist innerhalb des Unternehmens auch gut so. Benutzer eines Laptops arbeiten damit aber auch (oft) von zu Hause aus und müssen dann jedes Mal den Proxy manuell deaktivieren, damit der Internetzugriff zu Hause funktioniert. Das Problem kann aber dadurch gelöst werden, dass man für einen bestimmten Browser nicht die Systemeinstellungen nutzt.
Mozilla Firefox lässt beispielsweise alternative Proxy Einstellungen zu, wodurch obiges Problem umgangen werden könnte, wenn der Benutzer das Gerät im Home Office benutzt. Alternativ ist das durch den Administrator aber auch durch andere Tools oder über Gruppenrichtlinien lösbar.
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