Um ein Backup eines physikalischen Servers zu erstellen wird häufig noch auf die integrierte Windows Server Sicherung zurückgegriffen. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du eine Windows Server Sicherung konfigurieren kannst und welche Möglichkeiten Dir dabei offen stehen.
Die integrierte Windows Server Sicherung konfigurieren
Damit Du die Windows Server Sicherung konfigurieren kannst, musst Du diese zunächst in den Features von Windows Server aktivieren. Hierfür öffnest Du im Server-Manager den Assistenten zum Hinzufügen von Rollen und Features und aktivierst den Haken bei „Windows Server-Sicherung“ im Reiter „Features“.
Alternativ kannst Du das Feature auch über die PowerShell aktivieren. Der Befehl hierfür lautet:
Install-WindowsFeature Windows-Server-Backup –IncludeManagementTools
Die Windows Server Sicherung steht Dir direkt nach der Installation zur Verfügung. Ein Neustart des Servers ist nicht nötig. Du findest die Verwaltungskonsole daraufhin im Server-Manager (Tools).
Vorbereitungen zur Windows Server Sicherung
Bevor Du die Windows Server Sicherung konfigurieren kannst, solltest Du ein Sicherungsziel festlegen. Du kannst hierfür entweder eine USB-Festplatte, ein angeschlossenes (ungenutztes) Volume oder eine Freigabe im Netzwerk verwenden. In meinem Beispiel habe ich ein nicht gemountetes Volume mit 50GB vorgesehen. Die Vorgehensweise zu den anderen Sicherungszielen unterscheidet sich aber kaum.
Ist dieser Punkt erledigt, kannst Du damit beginnen, einen Windows Server Sicherung einzurichten. Hierfür klickst Du unter Aktionen (rechte Seite) auf die Option „Sicherungszeitplan“.
Assistent für Sicherungszeitplan
Im ersten Schritt musst Du Dich entscheiden, ob Du den gesamten Server (also sämtliche Volumes und Partitionen) sichern möchtest oder nur einzelne Elemente davon. Im folgenden Beispiel wähle ich „Benutzerdefiniert“ aus, da mein Sicherungsziel Teil des Servers ist und ich sonst nicht darauf sichern könnte. Würde ich auf eine USB-Festplatte oder eine Netzwerkfreigabe sichern, könnte ich auch die vollständige Sicherung auswählen.
Im nächsten Schritt muss ich nun die zu sichernden Elemente auswählen. Über die Schaltfläche „Elemente hinzufügen“ werden mir alle derzeit verfügbaren Elemente angezeigt. Damit ich aus meinem Backup später ein vollständig bootfähiges Betriebssystem wiederherstellen kann, wähle ich die Option „Bare-Metal-Recovery“ aus. Daraufhin werden automatisch alle Elemente aktiviert, welche hierfür benötigt werden.
Weitere Informationen bzgl. der verschiedenen Elemente findest Du in diesem TechNet Artikel.
Unter „Erweiterte Einstellungen“ findest Du noch die Möglichkeit bestimmte Dateien oder Ordner von der Sicherung auszuschließen. Ebenso kannst Du dort die VSS-Einstellungen definieren (Vollständige VSS-Sicherung = Löschen der Anwendungsprotokolldateien). Dies ist wichtig, bei der Sicherung von Servern z.B. mit Microsoft Exchange oder SQL-Server.
Wann soll die Windows Server-Sicherung laufen?
Als Sicherungszeit wird Dir zunächst die einmalige Sicherung pro Tag vorgeschlagen. In den meisten Fällen ist dies vollkommen ausreichend. Du kannst aber optional noch zusätzliche Sicherungzeiten konfigurieren („Mehrmals am Tag“).
Wenn Du nicht jeden Tag sichern möchtest, sondern beispielsweise nur einmal in der Woche, so ist dies mit dem Assistenten nicht möglich. Hierfür benötigst Du ein Skript zum Start der Windows Server Sicherung, welches Du dann individuell über die Windows Aufgabenplanung starten lassen kannst. Wie das funktioniert, beschreibe ich in einem der kommenden Artikel.
Nun kommst Du an den Punkt, über den Du Dir im Vorfeld bereits Gedanken gemacht hast: dem Sicherungsziel. Wie bereits erwähnt hast Du drei Möglichkeiten:
- Sicherung auf spezieller Backupfestplatte
Entweder USB oder verbundenes Volume (nicht gemountet). Der Datenträger wird neu formatiert und wird anschließend ausschließlich für die Server Sicherung verwendet. - Sicherung auf einem Volume erstellen
Diese Option sollte nur gewählt werden, wenn Du keinen zusätzlichen Datenträger zur Verfügung hast. Das Backup wird hierbei auf ein bestehendes Volume (Partition) gespeichert, was natürlich zu Leistungsverringerungen während der Sicherungsphase führt. - Sicherung auf einem freigegebenen Netzwerkordner erstellen
Das Backup wird auf einen anderen Server im Netzwerk ausgelagert. In diesem Fall steht immer nur das letzte Backup als alleiniger Wiederherstellungspunkt zur Verfügung.
In meinem Beispiel wähle ich die Sicherung auf einer speziellen Backupfestplatte und wähle als Zieldatenträger mein ungenutztes 50GB Volume aus. Ich werde daraufhin nochmals darauf hingewiesen, dass der Datenträger für diese Aktion neu formatiert wird.
Windows Server Sicherung konfigurieren – Assistenten fertigstellen
Abschließend bekomme ich meine Auswahl nochmals übersichtlich dargestellt und kann diese mit „Fertig stellen“ bestätigen. Der Zeitplan ist daraufhin aktiviert und wird täglich zu den ausgewählten Uhrzeiten gestartet. In der Verwaltungskonsole werden zukünftig immer die Sicherungsergebnisse der letzten 7 Tage angezeigt. Zudem kannst Du auf einen Blick erkennen, wann die letzte Sicherung gestartet wurde und wann die nächste Sicherung geplant ist.
Wie sich das soeben erstellte Backup im Notfall anwenden lässt, erkläre ich in dem Artikel Windows Server Sicherung wiederherstellen.
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